Einfach losfahren und bleiben, wo es uns gefällt.
Spontan die Route einschlagen, die uns in den Sinn kommt und der Sonne hinterherfahren.
Wie cool wäre das?
Das drückte uns Anfang des Jahres schon seit mehreren Monaten, wenn nicht sogar Jahren auf‘s Gemüt. Das akute Fernweh war vor allem in den kalten und dunklen Monaten des Jahres spürbar. Wer kennt es nicht? Man geht im Dunkeln aus dem Haus und kommt im Dunkeln zurück. Findest du nicht auch, dass es Schöneres gibt?
Um die Weihnachtszeit darf es für uns gerne kalt sein, danach sind wir wieder bereit für Sonnenschein und entspannte Outdoor-Aktivitäten bei milden Temperaturen. Wir sind eben Schönwetter-Camper.
Diesmal waren unsere Reisepläne endgültig. Die Zeit läuft, wir wollten schnellstmöglich los. Ein Aufschieben kam nach monatelangen Überlegungen nicht mehr in Frage. Es ist Frühjahr 2019 — wir sind „ready to roll“.
Die Reiseroute war offen, alles war möglich. Den Sommer wollten wir jedoch in Deutschland verbringen. Im Herbst war der Plan Richtung Süden zu ziehen. Gut, jetzt wo ein Datum für den Aufbruch stand, blieb die Frage nach dem „Wie“ offen. Die Reiseart war zu dem Zeitpunkt noch unklar. Gedanklich gingen wir verschiedene Szenarien durch. An Ideen mangelte es uns nicht, vom Wohnmobil, über den Campervan bis hin zum Hausboot durchlebten wir den Reisealltag in unseren Köpfen.
Alles ist möglich. Womit fangen wir an?
Vom Wohnmobil kamen wir aufgrund der wenigen Flexibilität schnell wieder ab. In dieser luxuriösen Variante, mit all seinen Bequemlichkeiten, wie Toilette, Dusche, Sitzmöglichkeiten und Küche sahen wir uns nicht reisen. Ausprobiert hatten wir es schon einmal für vier Wochen. Mit Freunden haben wir mit einem WoMo die australische Südküste bereist. Zu sechst in der Gruppe war es cool und die beste Möglichkeit zum stressfreien Reisen, weil wir immer zusammen waren und es genügend Platz gab. Wir konnten uns alle gut arrangieren. Zu zweit bietet es jedoch weitaus mehr Platz, als wir benötigen. Alles in allem fanden wir es unpraktisch für uns.
Die nächste Möglichkeit zum bequemen Reisen war ein Van. Einer mit Seele und Charme. Das klingt doch nice.
Obwohl, Kennst du dich mit alten Autos aus?
Wenn ja — Glückwunsch.
Wenn nicht — willkommen im Club.
Mit einem alten Van hatten wir „Down Under“ das Vergnügen und haben unsere Erfahrung damit gemacht. Baujahr 1987. Ein Mitsubishi L 300 mit über 300.000 km nannten wir unser eigen. Die Kilometerzahl ist dort nicht außergewöhnlich, aber die Summe, die wir an Reparaturen reinstecken durften war nochmal der Kaufpreis. Klar kann man das nicht pauschalisieren, generell denke ich, altersunabhängig, hat man Glück mit einem Auto oder nicht. Unsere Erfahrung damit war ein erinnerungswürdiger Roadtrip. Mit der Heizung voll aufgedreht fuhren wir durch das Outback, wo tagsüber um die bei 40° plus Außentemperatur herrschten, in der Hoffnung der Motor möge bitte nicht „wieder“ überhitzen und während der Fahrt ausgehen. Das Radio funktionierte nicht und die nächsten Ortschaften waren hunderte von Kilometern entfernt. Ich spreche von der Mehrzahl, da wir mehr als einmal im Outback standen und der Motor streikte. Von zufällig Vorbeifahrenden war wenig Hilfe zu erwarten, denn der Verkehr war überschaubar — sehr, sehr überschaubar. Unser Know-how in Bezug auf Autoreparaturen und Ersatzteile ist in dieser Zeit zwar gestiegen, wir hatten seitdem aber nicht das Bedürfnis das zu vertiefen. 2008 erlebten wir dieses Abenteuer.
Auch dieses Thema war für uns gegessen. Mit einem alten Campervan kam das Reisen für uns zu dieser Zeit nicht in Frage.
Dann gab es die Option mit einem neueren Van, den wir selber ausbauen. Ein auf eigene Bedürfnisse ausgebautes, rollendes Zuhause.
Eine schöne Vorstellung und es gibt etliche inspirierende Beispiele in den sozialen Medien und in unserem Bekanntenkreis.
Vielleicht kann jemand von euch nachvollziehen, wie ungeduldig man ist, wenn das Fernweh klopft und man in Aufbruchstimmung ist?
Wir hatten keine Zeit dafür, wir wollten los und am liebsten SOFORT, nicht erst in Wochen oder Monaten.
Riesengroßen Respekt an alle, die selber ausbauen und den enormen Zeit- und Kostenaufwand auf sich nehmen, um ein rollendes Heim oder Urlaubsgefährt alleine oder mithilfe von außen nach ihren Wünschen zusammenstellen. Hier würde mich interessieren, ob es jemand von euch tatsächlich geschafft hat im Zeit- und Kostenplan zu bleiben? Schreibt uns eure Erfahrung mit dem Ausbau gerne in die Kommentare oder per Nachricht, das würde uns interessieren und vielleicht für ein anderes Mal motivieren.
Ahoi Captain
Ein Hausboot stand noch als Hirngespinst im Raum. Wie schön muss es sein auf dem Fluss oder Kanal inmitten der Natur dahin zu schippern und kaum Menschen auf dem Wasserweg zu begegnen. Wir stellten uns das Szenario total idyllisch vor. Bei Michael Kessler, dem Schauspieler und Komiker, sah es auf jeden Fall danach aus. Er hat uns ein bisschen zu dieser Idee inspiriert. Wir haben seine entschleunigten Ausflüge bei „Kesslers Expedition“ geschaut, als wir auf Recherche für unsere eigene Reise waren. Unterhaltsam und inspirierend, waren seine Ausflüge mit Sören und seiner Crew.
Einen Bootsführerschein braucht man in deutschen Binnengewässern erstaunlicherweise erst, wenn man mit mehr als 15 PS unterwegs ist, das wäre keine Hürde gewesen. Wir informierten uns im Netz, fanden jedoch nichts Geeignetes nach unseren Vorstellungen und verwarfen die Idee vorerst. Es ist zum Reisen wahrscheinlich auch eher unpraktisch oder kennt jemand von euch Hausbootnomaden?
Back to the roots
Die Idee mit einem normalen Zelt aufzubrechen stand außer Frage. Aufwendig und unflexibel stellten wir uns vor im Zusammenhang mit dem Nomadenleben.
Die Zelt-Variante hatten wir vorher ebenfalls schon in Australien praktiziert, als wir mit einem Ford Falcon Kombi unterwegs waren. Fast jeden Tag bauten wir unser Zelt auf und ab, um all unsere Sachen darin abzuladen und um im Auto zu schlafen. Im Zelt war es, sofern ich mich richtig erinnere, einfach zu heiß und mit einem Moskitonetz über das Auto gelegt, konnten wir sämtliche Fenster und Türen des Autos offen lassen, in der Hoffnung, dass uns in den tropischen Nächten ein Windstoß heimsucht. Wie oft wir dieses Zelt auf- und abgebaut haben ist mir entfallen – ich glaube, ich habe es verdrängt.
Falls du dich wunderst, wie lange wir bei den verschiedenen Reisearten in Australien gewesen sein müssen – es waren zwei volle Jahre und wir würden es jederzeit wieder tun.
Die Lösung naht
Bei unseren aktuellen Recherchen zum alternativen Lebensstil und modernen Nomadentum stießen wir Anfang dieses Jahres auf Thilo Vogel, ein Dachzeltnomade der seit über drei Jahren Vollzeit im Ford Mondeo mit Dachzelt lebt. Angefixt von dieser Idee diesen Minimalismus zu leben, vertieften wir unsere Recherche und siehe da – es gab eine Community mit Tausenden von Dachzelt-Begeisterten. Überwältigt von diesem Reisespirit und der Vielzahl von Dachzelten, die zur Auswahl standen, beschäftigten wir uns weiterhin mit dem Thema.
Die Idee fesselte uns.
Super einfach umzusetzen und praktisch noch dazu, denn ein Auto hatten wir schließlich. Die große Anschaffung von einem fahrbaren Untersatz konnten wir uns sparen und die Idee das Auto weiterhin zu nutzen, klang sehr praktisch.
Das ist es!
Die Anschaffungskosten sind im Gegensatz zu den vorher erwähnten Möglichkeiten überschaubar. Um uns zu vergewissern, ob es was für uns ist, wollten wir es schnellstmöglich ausprobieren.
Im Februar fanden wir heraus, dass es eine Gemeinschaft von arbeitenden Reisenden gab – die Campernomads. Wie es der Zufall oder das Schicksal wollte, veranstalteten diese im März eine Workation in Thüringen. Wir informierten uns über das Konzept und fanden die Idee spannend Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation) zu kombinieren. Wir meldeten uns in der Hoffnung an, nicht die Einzigen zu sein, die noch nicht mal in Nomadenleben gestartet sind. Vielleicht sind die anderen eine eingeschworene Gemeinde und schon seit einer Ewigkeit als Camper unterwegs, dachten wir. Wir hatten keine Ahnung was uns erwartet, aber wir nahmen den Mut zusammen, um uns persönlich ein Bild davon zu machen. Tobi meldete uns an.
Als Bestätigung für diese Entscheidung schickte uns das Universum direkt einen kompetenten Dachzeltverleih, der beinahe direkt auf dem Weg zur Workation lag.
Mieten, Kaufen, Wohnen im Nomadenstil
Bei campaz.de wurden wir fündig und hatten beim ersten Telefonat mit den Gründern aus der Nähe von Frankfurt sofort ein gutes Gefühl. Die Aufregung nahm zu. Verrückt und gleichzeitig genial einfach ein Bett auf ein Fahrzeug zu montieren.
In Sonneberg, hatten die jungen Gründer zu dieser Zeit eine Niederlassung. Mit diesem Team wollten wir unsere Dachzeltpremiere durchführen.
Gesagt getan, kam im März dieses Jahres alles ins Rollen.
Auf dem Weg von Regensburg nach Nordthüringen, fuhren wir in Sonneberg vorbei, um die Mission Dachzelt zu starten.
Christoph empfing uns und nach einem kurzen Plausch ging es los.
Dach Dachzelt wurde kurz zuvor erst geliefert und kam nagelneu aus der Verpackung.
Wir stiegen zum Höhenausgleich auf Europaletten und hoben zu dritt das Dachzelt auf den Benz, nachdem wir kurz davor die Thule Querträger an unsere Dachreling geschraubt hatten. Diese stellten uns ebenfalls Campaz zur Verfügung. Wir kamen also nur mit unserem Auto vorgefahren und für den Rest sorgte das Team der Campaz.
Für das erste Mal hatten wir uns für das Hartschalen Air Top Dachzelt von Autohome entschieden. Aufgrund seiner Qualität, des Designs und der Erfahrung von 60 Jahren, stand der Hersteller schnell fest. Auch dass es ein Hartschalenzelt sein sollte, war schnell für uns klar. Um die 60 Kilogramm wog das gute Stück. Ungewohnt sah die große, weiße Box auf unserem Auto aus. 1,40 m breit und 2 m lang war die Liegefläche, die das Autodach bedeckte. Mit nur acht Schrauben, acht Muttern und vier Metallbügeln an den Querträgern, ließ sich die Montage einfach umsetzen.
Dass man darin bequem liegen kann, demonstrierte uns Christoph direkt. Durch das Lösen der drei Schnallen und durch einen sanften Stoß nach oben baute sich das Hartschalenzelt praktisch von alleine auf. Das war überraschend einfach. Er legte die Leiter aus Aluminium an, jetzt durften wir die Sprossen erklimmen und uns das Dachzelt von innen ansehen. Da das Dachzelt neu war, waren die Kissen noch in Folie eingeschweißt und die Matratze unangetastet.
Es roch nach Freiheit und Abenteuer, ähnlich wie ein Neuwagen.
Überraschend dunkel, war es im inneren des Dachzeltes. Der Stoff machte sofort einen hochwertigen Eindruck, auch wenn ich als Modedesignerin sonst mit anderen Stoffen arbeite. Blickdicht gewebt, wasserabweisend und atmungsaktiv, das gefiel uns. Der Neupreis eines Dachzeltes dieser Art startet bei 2.600 € und variiert je nach Größe, Ausstattung und Farbe.
Das Wichtigste war erledigt und die wir nahmen unsere erste Fahrt mit Dachzelt Richtung Mühlhausen auf.
Die Windgeräusche nahmen erst ab 120 km/h zu. Ein komisches Gefühl, wenn man vorher nie etwas auf dem Autodach hatte.
Unterwegs vergewisserte ich mich manchmal mit einem Blick durch die Frontscheibe nach oben, ob alles ok ist.
Ein leicht euphorisches Gefühl breitete sich aus.
Wir fuhren mit einem Bett auf dem Autodach durch Deutschland.
So verrückt, wie genial.
Die Fahrt über eine Stunde verlief problemlos.
Angekommen bei der Workation im Palumpaland wurden wir herzlich von allen begrüßt. Die positiven Vibes waren spürbar. Wir fühlten uns vom ersten Moment an angekommen in dieser Community und stellten erleichtert fest, dass wir nicht die einzigen Nomaden-Neulinge waren.
Es war einskurriles Gefühl. Gerade stießen wir erst auf das Thema Dachzelt. Kurz zuvor hatten wir Thilos Videos auf Youtube gesehen und jetzt standen wir hier mit ihm und zwei weiteren Campernomads und Organisatoren der ersten Workation — Anja und Mogli.
Dachzelten für Anfänger
Unser Anreisetag Ende März war regnerisch. Thilo riet uns, als erfahrener Dachzeltnomade, das Zelt erst vor dem Schlafengehen aufzubauen. So könnte keine Feuchtigkeit ins Bett ziehen und es wird nicht klamm.
Die erste Challenge war also das Dachzelt im Dunkeln aufzubauen und zu beziehen.
Gegen 0 Uhr lösen wir vorne die zwei und hinten eine Schnalle an der Hartschale des Dachzeltes. Wir gaben ihm einen leichten Schubs nach oben, wie es uns vorher Christoph von Campaz gezeigt hat. Umgehend stellte sich das Airtop durch vier Gasfedern selbst auf. Wir legten die Leiter an und bezogen die Matratze mit einem Matratzenschoner und einem Spannbettlaken. Aufgeregt, wie Kinder stiegen wir als erste Schlafgäste ins Dachzelt. Innen gab es eine Beleuchtung, also saßen wir erstmal drin und schauten uns um.
Draußen hörte man Stimmen der anderen und Umgebungsgeräusche. Vorsorglich hatten wir uns zwei Wärmflaschen an die Füße gelegt. Wind drang nicht ins Zelt, die Kälte war überraschend erträglich in unserer „Höhle“. Wir schlüpften unter zwei große Steppbettdecken und eine Kamelhaardecke von meiner Uroma, die wir von zu Hause mitgebracht hatten.
Dass wir die Kamelhaardecke mal gebrauchen können, hätten wir nicht gedacht. Jahrelang lag sie ohne Verwendung im Schrank — als Picknickdecke war sie zu schade und sonst hatten wir auch keine Idee, wofür wir sie verwenden konnten. Bis jetzt. Denn im Dachzelt haben wir sie schon oft benutzt und sind jedes Mal aufs Neue dankbar für dieses Erbstück.
Kalt war uns nicht in unserer ersten Nacht im Dachzelt.
Bei ca. 3 Grad haben wir leicht unruhig, aufgrund der ungewohnten Situation, aber sonst gut geschlafen.
Am nächsten Morgen war die Dunkelheit um uns ungewohnt, normalerweise schlafen wir nicht so dunkel. Vom Tageslicht ungestört konnten wir allerdings bis 10 Uhr liegen bleiben. Das Hoch- und Runterklettern über die Leiter klappte von Mal zu Mal besser.
Mit jeder Nacht haben wir besser geschlafen. Tief und fest trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Obwohl es kalt war, ließen wir die Öffnung der Fenster am Kopf und an den Füßen handbreit auf, damit Luft zirkulieren konnte und wir morgens etwas Tageslicht sehen konnten. Diesen Tipp hatten wir uns aus einem Video vom Schmidt Max über das Wintercamp der Dachzeltnomaden bei Rebecca abgeschaut.
Umgezogen haben wir uns nachts und morgens auch im Dachzelt. Die Zeltwände dämmten genügend.
Vom Design waren wir im Vorne herein schon angetan, weshalb wir uns für diesen Typ von Autohome entschieden haben.
Der Test für diese Woche haben bestätigt, was wir uns vorher erhofft hatten – wir waren begeistert vom Dachzelt.
Bei der Rückgabe nach diesen Tagen, waren wir etwas traurig, so sehr hatten wir uns schon daran gewöhnt. Wir hätten gleich so weitermachen können.
Tag der Entscheidung
Auf dem zweiten Dachzeltfestival im Mai haben uns die Gründer von Campaz ermöglicht ein anderes Hartschalenzelt unseres favorisierten Herstellers zu testen. Diesmal schliefen wir über das Wochenende im Maggiolina Airlander Plus.
Die Entscheidung war gefallen.
Dieses Modell sollte es werden.
Seit Juni sind wir Besitzer eines Maggiolina Airlander Plus von Autohome und happy damit!
Wir setzten einen häuslichen Schlussstrich, begannen uns mental auf das Nomadenleben einzustimmen und kündigten unsere Wohnung in Regensburg.
Einen Monat nach dem Dachzeltkauf und der Wohnungsauflösung sind wir ins Auto gezogen und waren fast ein halbes Jahr lang unterwegs damit. In den Sommermonaten bis Ende September haben wir Deutschland explorized, überwiegend Thüringen — unsere Heimat, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und MC Pomm. Im Oktober und November sind wir in Frankreich am Atlantik entlang und nach Spanien gefahren.
Über nähere Infos rund um unsere Route erzählen wir euch im nächsten Beitrag.
Fazit — was wir an unserem Dachzelt schätzen
Es gibt keine Höhenbeschränkung – mit unserem PKW und Dachzelt konnten wir bisher unter jeder Begrenzung problemlos passieren.
Die Größe eines Parkplatzes reicht für uns als Übernachtungsmöglichkeit aus, wenn es mal schnell gehen muss.
Der Auf- und Abbau des Dachzeltes könnte nicht einfacher sein. Es ist eine Sache von Sekunden die drei Schnallen zu lösen und das Zelt hoch und runter zu kurbeln. Ohne die „heilige“ Kurbel kann übrigens niemand was mit dem Dachzelt anfangen. (Nur falls ein vorbei Laufender auf dumme Gedanken kommen sollte, hehe.)
Durch die Scheren-Stangen-Konstruktion am Kopf- und Fußende steht das Dachzelt auch bei heftigem Wind sicher.
Man schläft der Natur, ist aber durch die Höhe auf dem Autodach geschützt vor Tieren auf dem Boden, kleines Getier, wie großes. Auch vor neugierigen Blicken von Zweibeinern können wir uns durch praktische Reißverschluss-Optionen schützen und trotzdem „die Fenster“ öffnen.
Jederzeit frische Luft durch atmungsaktive Zeltwände, der Himmel ist Schall gedämpft und der Stoff Kondenswasser abweisend. Diese Eigenschaften sind Gold wert.
Die Aussicht vom Autodach ist traumhaft, wenn man einen schönen Stellplatz hat.
Wir können das Auto jederzeit umparken und den Schlafplatz nachjustieren, wenn etwas nicht passt. Unsere Erfahrung damit beschränkt sich auf viermal in der Zeit, aber immerhin, zweimal wurden wir von Sturmböen in der Nacht geweckt, das Auto schaukelte so heftig, wie bei einem Erdbeben (auch das durften wir in Australien nachts einmal erleben, als wir im Auto schliefen, daher wissen wir, wie es sich anfühlt). Zwei andere Male standen wir am Meer und durch ebenfalls starke Windböen wurden die Wellen so heftig, dass das Meerwasser meterweit in die Höhe schoss und durch den Wind an unser Auto und ans Dachzelt schwappte.
Es ist und bleibt ein Abenteuer, jeder Stellplatz ist anders, man erlebt immer wieder neue Situationen, sei es in der Natur oder als Gesprächsbasis mit Interessierten.
Das Bettzeug, wie Kissen und Decken, bleibt im Dachzelt und ist immer parat, super praktisch. Zelt hochkurbeln, reinlegen und entspannt dahin schlummern, lesen und chillen. Morgens bleibt alles drin, das Zelt wird runtergekurbelt, Abfahrt.
Das Mieten eines Dachzelts ist günstig und das Montieren ist auf fast jedem Fahrzeug möglich. Deutschlandweit gibt es verschiedene Vertriebe und Vermietungen, die es ermöglichen diese simple Reiseart mal auszuprobieren. Lasst uns gerne wissen, wenn du dir hierzu nähere Infos wünscht.
Je nach Typ ist die Anschaffung etwas kostspielig, jedoch ist das Verkaufen ohne großen Wertverlust ein großer Pluspunkt. So kann man für längere Zeit unterwegs sein und sich nach Belieben vergrößern, verkleinern oder sich für einen anderes Modell entscheiden, ohne viel Geld zu verlieren.
Es gibt viele verschiedene Preisklassen und Modelle auf dem Markt.
Die Montage auf das Fahrzeug und der Abbau ist einfach und jederzeit überall möglich. Das kann leider auch ein Nachteil sein, es gab wohl schon den ein oder anderen Dachzelt-Diebstahl, wie wir gehört haben.
Wie zeitsparend der Auf- und Abbau eines Dachzeltes gegenüber dem normalen Zeltauf und -abbau ist, brauche ich bestimmt nicht zu erwähnen. Auch bei einem Dachzelt hat man übrigens die Möglichkeit ein Vorzelt oder eine Markise anzubringen.
Wir sind jedenfalls glücklich, dass wir uns für diese minimalistische Variante des Reisens entschieden haben und sind sehr dankbar, für die Erlebnisse, die uns das Reisen mit Dachzelt in den vergangenen Monaten beschert hat.
Lass uns in den Kommentaren gerne wissen, ob auch du zu den Dachzeltnomaden gehörst oder darüber nachdenkst, dir eins anzuschaffen!
Wir beantworten auch gerne Fragen, falls du konkret etwas über unser Dachzelt wissen möchtest oder zu unserer Reise allgemein.
Wir freuen uns auch über Post von dir, unsere E-Mail-Adresse ist hello@explorize.it
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Danke für deine Zeit und einen entspannten zweiten Advent,
Tina & Tobi
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Tina + Tobi